In einer seiner in der Süddeutschen abgedruckten Zeichnungen stellt
er den am Hafen stehenden Akteur zur Wahl:
Entweder er wählt ein Schiff samt Pest oder er entscheidet sich für
eine Reise mit der Cholera. So steht der Akteur also, abwägend und räsonierend,
am hölzernen Steg. Des wachen Verstandes hoffentlich nicht müde.
Auf den Bühnen internationaler Politik befinden sich gleich mehrere
Kandidaten auf wackelndem Gehölz. Während die Anhänger des italienischen Neo-Monarchen-Berlusconi
so langsam schwinden, mangelnde Handlungs- und Reformbestreben die politische
Luft des Palazzo Montecitorio vergiften, liegt der griechische Präsident Papandreou, eingekuschelt zwischen deutsch-französischer
Liebschaft, am Rande der europäischen Toleranzschwelle.
Und mittlerweile lässt sich sagen: Welcome Mr. P².
Im Gegensatz zu Papandreou obliegt P² der Vorteil, das Zahlen- und
Finanzgeschäft vor dem Hintergrund einer außenpolitischen Karriere erfahren zu
haben. Der Zusammenstellung seiner Satzung bleibt jedoch der alte Klotz am
Bein: eine Neuordnung auf sämtlichen strukturellen Ebenen durchzusetzen, um
Griechenland den nötigen Schub im EU Gefilde zu verpassen. Mit dem Volk als ständigen
kritischen und misstrauischen Beobachter.
Der ehemalige Vizechef der Europäischen Zentralbank wägt sich also in
einer Lache reformpolitischer Notwendigkeiten -
von denen in Deutschland seit der Finanzkrise kaum noch zu hören
ist.
Und auch, seitdem die Koalition die Themen Mindestlohn
Lohnuntergrenze und Steuersenkungen mit der Angel aus dem brodelnden Äther
gefischt hat, fragt man sich, ob nicht bald jemand kommen sollte, der das sagt,
was eine griechische Tageszeitung hoffungsvoll schreibt:
Die Koalition sei „eine Wahl der Vernunft“ gewesen.
Schlimmer als Pest und Cholera zusammen, kann sie nicht sein.
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